SYNOPSIS

 
 

Der Fall Wilhelm Reich

Nach einer jahrelangen Hetzjagd des McCarthy Regimes steht der Psychiater und Grenzforscher Wilhelm Reich auf der Suche nach einer ursprünglichen Energie des Lebens wegen Betrugs vor Gericht. Sein Traum, das Individuelle im Menschen zu entfesseln, macht ihn zu einem gefährlichen Gegner eines amerikanischen Systems, das nach 1945 mit allen Mitteln die Weltvorherrschaft anstrebt. War es Wahnsinn, an die Freiheit des Menschen zu glauben, oder war Reich nur zur falschen Zeit am falschen Ort und folglich als genauer Beobachter von weitreichenden gesellschaftspolitischen Zusammenhängen eine Gefahr für rigide Machtverhältnisse? 10 Jahre nach seinem mysteriösen Tod werden seine verbrannten Schriften zu wichtigen Wegbegleitern einer revoltierenden 68er Generation.

Wilhelm Reich (1897-1957) – Visionär, Aufklärer, Provokateur, Rebell, Scharlatan, Wunderheiler, Sexguru,…

…viele Bezeichnungen wurden dem österreichisch-amerikanischen Psychiater Wilhelm Reich zu Lebzeiten und nach seinem Tod zuteil. Als Pionier des ganzheitlichen Denkens akzeptierte er weder Dogmen noch Denkverbote und musste zweimal mit ansehen, wie seine Bücher verbrannt wurden: 1933 von den Nazis und 1956 - nach seiner Emigration in die USA - von der USGesundheitsbehörde, die ihn auch zwang, seine Orgon-Akkumulatoren zu zerstören.

Noch als Student wurde er 1920 von Sigmund Freud in die Wiener Psychoanalytische Gesellschaft aufgenommen und ein Jahrzehnt später wieder verstoßen. Zu sehr missfielen seinem Lehrmeister seine Theorien über die Funktion des Orgasmus, seine Beschäftigung mit psychosomatischen Denkansätzen und seine temporäre Hinwendung zum Kommunismus.

Reich praktizierte als Psychoanalytiker und schrieb wegweisende Bücher wie “Der Einbruch der Sexualmoral” (1932), “Die Massenpsychologie des Faschismus” (1933) und “Die Funktion des Orgasmus” (1942). Seine letzten Lebensjahre waren von der Erforschung der Orgon-Energie geprägt, deren freier Fluss für ihn die wesentliche Voraussetzung physischer und psychischer Gesundheit war.

In den düsteren McCarthy-Jahren wurde er mit seinen unorthodoxen Therapiemethoden und seiner fundamentalen Kritik an der Atomforschung zur Zielscheibe der Gesundheitsbehörde. Gegen eine gerichtliche Anordnung setzte Reich seine Arbeit fort. Zu zwei Jahren Haft verurteilt, starb er 1957 unter ungeklärten Umständen in seiner Gefängniszelle.

Zehn Jahre nach seinem Tod wurde Wilhelm Reich zu einem der intellektuellen Leitbilder der 68er Generation.